Einen wunderschönen Guten Morgen,
am heutigen Sonntag habe ich die große Ehre, Stephanie Madea, als Gast auf meiner virtuellen Couch begrüßen zu dürfen.
Hallo Stephanie,
schön, dass Du bei mir
bist. Nimm doch Platz und lass uns am besten gleich loslegen:
Hallo
Beate! Herzlichen Dank für deine liebe Einladung. Jep, ich machs mir hier
gemütlich. Schieß los.
Was mich persönlich sehr
interessiert ist, wie man als staatlich geprüfte Immobilienmaklerin zur Autorin
wird?
*lach*
Nun ja, so ist das Leben … oder etwa nicht? Es kommt immer anders, als man
denkt. In dem Spruch liegt schon viel Wahrheit.
Ich
habe ziemlich viele Dinge ausprobiert, habe drei staatlich geprüfte Abschlüsse
und in sehr unterschiedlichen Berufen gearbeitet. Sehr oft bin ich eher meinem
Bauchgefühl gefolgt, als meinem Verstand. So habe ich zum Beispiel einen guten
Job gekündigt und als Servicekraft gearbeitet, um einerseits in einem
Teilzeitjob mehr Zeit zum Schreiben zu haben, zudem einen Job zu machen, in dem
ich nicht sitzen und „viel“ denken muss (auch, um in Form zu bleiben :- ) und wo ich vor allem
Kontakt mit allerhand Menschen hatte. So habe ich zwei Jahre lang in einem
noblen Café direkt am Flughafen gearbeitet – und die verschiedenen Facetten des
Wesens „Mensch“ in mich aufgenommen – und in meiner freien Zeit geschrieben.
Verrückt, oder?
Aber
zurück zu deiner Frage. Ich habe damals als Speditionskauffrau gearbeitet und
dachte mir, das kann noch nicht alles gewesen sein. Weil man den Beruf als
Immobilienmaklerin von überall auf der Welt ausüben kann und vor allem von zu
Hause aus, habe ich zwei Jahre lang nebenher dieses Studium gemacht. Leider war
es aber auch nicht DER Beruf für mich.
Seit
einigen Jahren weiß ich, dass es das Schreiben ist und auch bleibt. Topf hat
Deckel gefunden.
In jungen Jahren hast Du
Dich sehr viel mit Poesie und Prosa beschäftigt. Was ist denn aus diesen
Gedichten geworden?
Ohhh,
also, meine Poesie ist, so ich sie denn damals nicht jemandem schenkte, um sein
Herz zu erobern *g*, sicher verwahrt. Die Gedichte, Geschichtsanfänge,
Kurzgeschichten, Albernheiten, Drehbücher, Texte für Hörspiele und auch Romane
stehen in verschiedenen Kladden und Heften oder auf losen Zetteln, die in
Ordnern abgeheftet sind. Das meiste davon ist handschriftlich, so wie man es damals
eben verfasst hat. Wie gesagt, ganz privat und gut verwahrt. Ab und zu hole ich
sie heraus und lese, bis mir vor Lachen und Rührung die Tränen kommen.
In Deinen derzeitigen
Büchern geht es hauptsächlich um Vampire. Wie gelangt man von Ratgebern in die
paranormale Welt?
Gab es einen bestimmten
Grund, in dieses Genre zu wechseln?
Ich
habe nicht wirklich das Genre gewechselt. Ich befinde mich seit meiner Geburt
irgendwo in einem anderen Universum. Manchmal zumindest … wenn ich darf.
Die
Fantasy war schon immer meins. Als Kleinkind beim Malen und Basteln, als Kind
beim Spielen mit Puppen oder im Sandkasten, als Jugendliche beim Hörspiel
aufnehmen oder bei privaten Fotosessions. Ich liebe Fotos. Und Hörspiele. Doch
das Schreiben hat mein wahres Herzblut entfesselt.
In
der Fantastik oder in der Fantasy muss man sich zwar auch an die Gesetze der
erfundenen Welt halten, aber man kann sie selbst erschaffen.
Abgründige
Wesen, herzensgute Tiere, in sich zurückgezogene Menschen, die nur durch die
wahre Liebe zurück ins lebenswerte Leben finden. Ich liebe es, meiner Fantasie
freien Lauf zu lassen und mich in echte sowie extreme Charaktere
hineinzuversetzen, sie zu werden und alles „anzustellen“, was ich mich
persönlich niemals trauen würde.
Vampire
sind wesentlich animalischer als Menschen. Gefahr und Sex – ein
unwiderstehlicher Mix. Sie sind weltgewandt und sexy, unberechenbar, elegant
und verführerisch. Diese pure Leidenschaft zieht mich in ihren Bann. Deshalb
sind es in meinen ersten Büchern Vampire geworden.
Und
ein Wort fehlte noch – Romantik. Ich liebe es romantisch, nicht kitschig, aber
unendlich romantisch. *seufz*
Die Protagonisten in
Deinen Büchern sind immer sehr spezielle Charaktere. Entwickeln sich Deine
Protagonisten während des Schreibens, oder hast Du schon zu Beginn Deines
Romans alles festgelegt?
Eindeutig
– beides.
Bei
mir ist alles vorab sehr ausführlich geplant. Die
Protagonisten kenne ich gut,
weiß genau, wie sie aussehen, wer sie sind und vor allem, warum sie so sind,
wie sie sich geben. Der Plot steht, die Szenen sind grob entworfen. Wichtig
sind für mich die Verbindungen der Figuren untereinander, damit nichts dem
Hilfsmittel „Zufall“ überlassen bleibt.
Je
mehr ich mich mit dem neuen Roman beschäftige, desto näher rücken mir die
Figuren. Häufig springen mich Ideen für Szenen förmlich an, die ich dann rasch
notiere. Oft weiß ich noch nicht einmal, wo zum Henker ich so eine Szene im
Buch gebrauchen könnte, aber das beunruhigt mich inzwischen kaum noch. Nach
neun veröffentlichten Büchern weiß ich endlich, dass die Szene sich irgendwann
einfügen wird. Mein Kopf scheint so etwas wie ein Zukunftsradar zu besitzen
oder es gibt andere Kräfte, die mir beim Schreiben helfen, denn sonst bin
eigentlich eher langsam und zögerlich im Denken und Handeln.
Wahrscheinlich
liebe ich es deshalb auch so sehr, mich meiner Fantasie zu unterwerfen,
Geschichten und Figuren einfach laufen zu lassen, denn mein Gehirn bringt sie
zumeist in einen sicheren Hafen.
Oft
weiß ich nicht, wie ich ein bestimmtes Problem meiner Charaktere lösen soll,
ums Verrecken nicht. Da kann ich noch so sehr die Notizen durchgehen und mir
den Kopf zermartern. Wenn ich mich aber in die Figur hineinversetze,
sie machen
lasse und nur das niederschreibe, was sie fühlt, denkt und tut, dann findet sie
einen Weg, aus dem Schlamassel herauszukommen.
Nicht
selten sitze ich dann vor Aufregung verschwitzt oder weinend vor dem Monitor
und lache laut los, weil … auf die Lösung wäre ich niemals gekommen. Einfach
genial – nicht ich, sondern diese Schreiberfahrung.
Ebenso
wie die Geschichte, wachsen die Charaktere und auch ich während des
Schreibprozesses. Wir durchleben gemeinsam eine Entwicklung. Es ist immer
wieder einmalig.
Der erste Satz in Deinen Romanen, fällt er Dir spontan ein,
oder dauert es länger, bis man weiß, wie man anfängt?
Mir fällt der erste Satz meist schwer. Ich
möchte ihn perfekt haben und genau deshalb gelingt es am Anfang nicht.
Inzwischen schreibe ich nach meiner Planungsphase einfach drauflos, denn die
ersten Kapitel sind (zumindest bei mir) die, die mir am wenigsten gefallen,
wenn ich am Ende den gesamten Roman betrachte.
Ist das Werk aber erst einmal fertig
geschrieben, kenne ich ja die Zusammenhänge und Entwicklungen der Geschichte
genau, und mit diesem Wissen beginne ich, den Anfang zu überarbeiten. Dabei
wird dann so lange am ersten Satz herumüberlegt, bis einer niedergeschrieben
ist, bei dem ich denke: der oder keiner.
Wenn Du heute ein Angebot bekommen würdest, dass Dein Buch
„Lyon“ aus der A.M.O.R. Serie verfilmt werden würde, hättest Du dann gern eine
deutsche oder eine amerikanische Verfilmung?
Eine Amerikanische. Mir gefallen in Deutschland
produzierte Krimis und Komödien, aber im Fantasy- und Paranormal-Genre würde
ich mir eine fette amerikanische Verfilmung wünschen. Vor allem, weil Night Sky
und auch A.M.O.R. in den USA und Kanada spielen. Originalschauplätze … Jep, das
wärs. Warum? Hast du eine Anfrage
bekommen … *g*
„Nö, aber ich könnt mich ja mal um hören, ob
einer der Produzenten, die ich kenne, an einer Verfilmung interessiert wären“
;)
Wie lange hat es eigentlich gedauert, bis Du einen Verlag
gefunden hast, der Dir die Chance gab und Dein Manuskript gedruckt hat? Oder
wurdest Du vielleicht von einem Verlag gefunden?
Mein erstes Werk, das ich einem Verlag anbot,
war Ende 2010 „Lyon“, das damals noch den Arbeitstitel „Amorphenblut“ trug. Dem
Sieben Verlag gefiel das Buch, doch sie suchten eher nach Paranormal Romance,
anstatt nach Erotik Fantasy. Weil ich die Chance sah, „Lyon“ in einen
romantischen Roman umzuschreiben, sagte ich der Umänderung zu.
Im selben Atemzug reichte ich ganz frech den
ersten Band meiner „Night Sky“-Trilogie ein, denn dieser war bereits ein
Paranormal Romance. Deshalb sind die drei Bände „Sklave des Blutes“, „Schwur
des Blutes“ und „Schicksal des Blutes“ zuerst auf den Markt gekommen und „Lyon“
erst danach.
Um deine Frage zu beantworten, ich hatte das
unwahrscheinliche Glück, gleich beim ersten Versuch einen Verlag für meine
romantischen Urban-Fantasy-Babys zu finden und ich bin dem Sieben Verlag sehr
dankbar für die Chance.
Hast Du eine/n Lieblingsautor/in?
Nein, nicht wirklich. Natürlich gibt es
Schriftsteller, deren Romane ich sehr gern lese, aber an sich lasse ich mich
auch mit jedem neuen Autor auf das Abenteuer seines Buches ein. Wenn die
Figuren mich mitreißen, die Story mich entführt und packt, ich gefühlsmäßig
voll versinken kann, lese ich auch ein zweites, drittes … von ihm/ihr.
Wer motiviert Dich, wenn
Du eine Leseblockade hast?
Eine Leseblockade? Hm, es kommt sehr selten vor,
dass ich mich nicht auf den Inhalt des Gelesenen konzentrieren kann. Aber, es
kann schon mal sein. Ich lese dann, bin aber in Gedanken woanders. Das liegt
meist weniger am Buch, als an mir. Meine Gedanken stehen selten still.
Doch eigentlich benötige ich meine tägliche
Lesedosis zum Einschlafen, denn erst dadurch stellen sich die vielen Gedanken
in meinem Kopf ab, ich tauche in die Geschichte ein, und wenn ich das Buch dann
weglege, bin ich und mein „never stop thinking“ Hirn entspannt und bereit zum
Schlafen. Ich lese für mein Leben gern.
Welches Buch verschenkst Du gerne? Oder verschenkst Du
generell keine Bücher?
Eigentlich jedes Buch, das ich gelesen habe, und
somit zu wissen meine, dass es dem Beschenkten gut gefallen wird. Aber noch
einen Tick lieber verschenke ich natürlich meine selbst geschriebenen Bücher,
weil ich stolz auf sie bin und mich immer über ein ehrliches Feedback freue.
Hast Du Wünsche für Deine Zukunft?
Oh ja! Was wäre das für ein Leben, wenn man
keine Wünsche mehr hätte?
Okay, meine ganz privaten Wünsche: Weiterhin
schreiben zu können (Zeit) und zu dürfen (Verlag & Leser). Meine Leser
begeistern, vom Schreiben leben können, einen Hund, ein Kind, ein eigenes Haus.
Ich möchte gern bestimmte Orte auf der Welt besuchen und vor allem stets
Zufriedenheit in meinem Herzen tragen.
Ich wünsche mir, mehr Zeit zum Schreiben zu
haben, denn momentan habe ich sie aufgrund meines Brotjobs nicht.
Und am allerwichtigsten, denn sonst wird aus all
dem nichts, Gesundheit für meine Lieben und mich und ein friedvolles
Miteinander – überall auf der Erde.
Was
schreibst Du gerade und was erwartet den Leser?
Momentan
schreibe ich an „Auge um Auge“ – Moonbow. Den Leser erwartet eine spannende und
abenteuerliche Geschichte, in der sich ein paar Jugendliche und junge
Erwachsene gegen eine Organisation (Moonbow = Mondregenbogen) stellen, um die
Welt vor einer unfassbaren Bedrohung zu bewahren.
Wie
immer in meinen Romanen wird dieser mystische Thriller mit einer intensiven und
romantischen Liebesgeschichte verwoben sein, in der es ordentlich knistern
wird.
Zac
und View fliehen aus einem Hochsicherheitslabor, in das man sie beide vor
einigen Jahren aus Sicherheitsgründen gesteckt hat. Doch sind sie tatsächlich
ein Risiko für die Menschen? Oder eher das, was das Labor aus ihren besonderen
Fähigkeiten gewinnt?
Zac
ist nicht normal.
View
ist nicht normal … und ganz sicher ist dies auch nicht ihr richtiger Name.
Bevor
sie Antworten auf die Spur kommen, nehmen skrupellose Jäger ihre Verfolgung auf
und sie müssen immer weiter fliehen.
View,
ohne etwas zu sehen …
Zac,
ohne jemanden berühren zu wollen …
Zudem
scheint View ihr Gedächtnis verloren zu haben.
Sie
dürfen niemandem trauen, denn jeder könnte zu der geheimnisvollen Organisation
Moonbow gehören, die ihnen das Leben raubte und scheinbar auch etwas mit der
weltweiten Erblindung zu tun haben könnte.
Doch
Views elementarstes Problem ist, dass sie nicht weiß, ob sie Zac überhaupt
vertrauen darf. Denn er verschweigt ihr etwas …
Wow,
da kommt Freude auf….:)
Vielen
lieben Dank für dieses tolle Interview und das wir ein bisschen aus Deinem
Leben als Autorin erfahren durften. Ich wünsche Dir für Deine Zukunft viel
Erfolg und vor allem Gesundheit.
Liebe
Beate, ich danke dir für das herzliche Interview und die Chance, ein wenig mit
dir plaudern zu können. Es hat mir viel Spaß bereitet, deine Fragen zu
beantworten. Ich bin sehr gern auf deinem Blog und stöbere in deinen Interviews
und Rezensionen.
Ich wünsche dir privat alles Liebe, weiterhin viel
Lesespaß und zufriedene und glückliche Blog-Besucher.
Herzliche Grüße
Stephanie Madea
Wer noch mehr über Stephanie Madea erfahren möchte kann dies über die folgenden Links tun:
Homepage: http://www.stephanie-madea.com/
Facebook: http://www.facebook.com/Stephanie.Madea
Kommentare
Kommentar veröffentlichen