[virtuelle Couch] Im Gespräch mit Lea Petersen



Hallo ihr Lieben,
schön, dass ihr vorbei schaut. Heute habe ich eine ganz liebenswerte Autorin bei mir zu Gast. Ihr kennt vielleicht Lea Petersen schon ein wenig. Ich möchte ihr heute ein paar Fragen zu ihrem Bestseller-Buch „The Playlist“ stellen.

Hallo liebe Lea, 
schön, dass du dir Zeit genommen hast und mir Rede und Antwort stehst. Nimm doch Platz und mach es dir gemütlich.  
Möchtest du Kaffee, Tee oder ein anderes Getränk? Ich habe extra eine leckere Sahnetorte gemacht. Ich hoffe, du magst diesen Kuchen. Kaffee und ich liiiiiiiiiiiiieb leckere Sahnetorten ☺

So, dann werden wir mal anfangen und deine Leser nicht länger warten lassen. 
Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du bei einem tollen Verlag unter Vertrag genommen wurdest und das du gleich direkt mit deinem ersten Buch auf Patz 1 geschossen bist. 
Beschreib uns mal dein Gefühl, dass du in diesem Moment hattest. 
Ich erinnere mich, dass ich an dem Freitagabend nach Hause gekommen bin und eine liebe Autorenkollegin geschrieben hatte, ob ich schon meinen tollen Platz gesehen hätte. Und da stand dann bei amazon tatsächlich „Bestseller Nr.1“. Falls ihr an diesem 06.11.15 in der Republik komische Laute vernommen habt – das war ich, die vor Freude geschrien hat! Also, um deine Frage nach dem Gefühl zu beantworten: unglaubliche Freude!

Die Geschichte aus „The Playlist“ ist wundervoll. Gab es diese schon als Schubladenmanuskript oder ist es ganz frisch entstanden?
Ich hatte den Einstieg und die ersten 25 000 Wörter schon Ende Dezember 2014 geschrieben, weil Maxine und Devon schon eine Zeit lang in meinem Kopf sehr laut zu Gange waren. Und: *quieks* Danke, dass du die Geschichte als „wundervoll“ bezeichnest!

Im Buch dreht es sich ja mehr oder weniger um die Playliste auf Maxines I-Pod. Hast du den gleichen Musikgeschmack wie sie?
Ich liebe Musik per se. Das fängt bei Klassik an, geht weiter über alle Genre und Jahrzehnte der Musikgeschichte. Manchmal sitze ich im Auto und gröle bei deutschen Schlagern mit oder drehe auf volle Lautstärke, wenn AC/DC „T.N.T.“ zum Besten geben, oder höre alte Songs von den Stones. Ebenso mag ich aber auch Frank Sinatra oder Dean Martin. Ach, es gibt so viele tolle Songs. UND DOCH: Ich gestehe! Mein Herz gehört Maxines Playlist – ALLE, durchweg alle Songs, die in diesem Roman vorkommen, gehören zu meinen persönlichen Lieblingssongs.

Ich hatte von Anfang an eine taffe Maxine vor mir und Devon, der mehr oder weniger alles haben kann, jede Frau, doch er will Maxine. Trotz ihrer sehr üppigen Figur und Kurven. 
Erzähl uns mal wie diese Charaktere entstanden. Entstehen sie erst während des Schreibens oder hast du direkt deine Protagonisten vor Augen?
Auch wenn sich das gerade etwas verrückt anhört: Die Protagonisten „hüpfen“ als Rohmaterial in meinem Kopf herum. Irgendwann werden sie deutlicher und beginnen, mir ihre Geschichte zu erzählen. So war das auch mit Maxine und Devon. Sie waren plötzlich da. Noch nicht wirklich greifbar, aber eben schon da.
Die eigentliche Inspirationsquelle zu diesem Roman ist der Song „Love me harder“ von Ariana Grande ft. The Weeknd. Und hier ganz besonders die Textzeile „If you just let me invade your space/I'll take the pleasure, take it with the pain“. Ich hörte diese Textzeile und dann waren Maxine und Devon plötzlich ganz deutlich in meinem Kopf und ich musste mich hinsetzen und losschreiben. Und während des Schreibens entwickeln sich diese Protagonisten dann. Ich bin leider schrecklich unorganisiert, was das Schreiben angeht. Ich habe keinen großen Plot, den ich dann ausfülle, sondern ich schreibe intuitiv. Wie schon gesagt, so verrückt es sich anhört, aber die Protagonisten erzählen mir ihre Geschichte und entwickeln sich weiter während des Schreibens.

Du schreibst, so wie manch andere Autorenkolleginnen, von Frauen, die nicht aus modelmaßen bestehen. Wird das in deinen nächsten Büchern auch so sein oder war das in „The Playlist“ eine Ausnahme?
Ich denke, dass wird sich als roter Faden durch alle Bücher, die hoffentlich noch von mir geschrieben und von einem mutigen Verlag (Klarant ist dieser mutige Verlag) veröffentlicht werden, ziehen. Grundsätzlich glaube ich daran, dass Schönheit nichts mit Äußerlichkeiten zu tun hat, sondern von tief innen kommt – egal, ob bei Mann oder Frau. Und sie hat auch nichts mit dem Gewicht zu tun. Wir sind nun mal alle verschieden - ob dünn, dick, klein, groß, gedrungen, langgliedrig, hell, dunkel … Wir lassen uns manchmal von einem perfekten Äußeren blenden, aber auf die Dauer, merken wir, wenn diese Schönheit nur Hülle ist.
Ich finde es gruselig, dass wir in einer Gesellschaft leben, die so sehr auf perfekte Maße ausgerichtet ist. Und ich hasse es, dass alles irgendwo in Schema „F“ zu passen hat.
Meiner Empfindung nach gibt es schon genug Geschichten, in denen perfekte Frauen und Männer beschrieben werden. Ich werde das Rad nicht mehr neu erfinden, aber ich kann neu interpretieren und eine Bresche dafür schlagen, dass auch üppige Prachtweiber als erotisch wahrgenommen werden. Und ich hoffe, meine Leserschaft ist so bunt, so offen und verschiedenartig, wie ich sie mir vorstelle.

Ich empfand Devon als ganz besonderen Charakter. Er hat es tief in seinem Inneren sehr schwer auf die Bedürfnisse von Maxine einzugehen. Sie mag es zärtlich, während er eher kalt herüberkommt. 
Als Leser erfährt man dann zwar warum das so ist, aber für Maxine war es sehr schwer. 
Warum hast du ihn so düster manchmal wirken lassen? Es war ziemlich schwer mit anzusehen, wie unglücklich Maxine dadurch wurde. 
Er hat sich mir so düster präsentiert. Ich habe versucht, deutlich werden zu lassen, wie zerrissen er ist. Er sagt ja von sich, dass er nur außen makellos scheine. Innerlich kämpft er mit sich, trotz seines Aussehens, trotz seines Erfolgs und trotz seines anscheinend nach außen perfekten Lebens. Er hat einen Großteil seines Lebens damit verbracht, alles, was einer Gefühlsregung gleich kam, zu unterdrücken, weil er sich fehl am Platz gefühlt hat und nicht mit seinen Gefühlen umzugehen wusste. Maxine hat diesen Verteidigungsmechanismus – denn nichts anderes ist seine zur Schau getragene Gefühlskälte – geknackt. Und das verwirrt ihn zutiefst. Und seine Unsicherheit versucht er mit diesem düsteren Verhalten zu verdecken.

Wie würdest du das Wort Liebe bei beiden definieren?
Maxine ist ein liebevoller Mensch. Sie trägt ihr Herz am rechten Fleck. Liebe ist für sie etwas Schönes, das sie verschenkt - natürlich birgt das die Gefahr, dass diese Liebe – dieses universelle Gefühl bei ihr – auch missbraucht wird, aber sie ist mutig und lässt sich auch nicht davon beirren, dass Menschen ihren Weg kreuzen, die diese Liebe gar nicht wert sind.
Devon kennt Liebe – verbietet sich aber dieses Hochgefühl. Er verbietet sich sogar an liebevolle Momente zurückzudenken, die er mit seinen „Eltern“ hatte, weil er glaubt, er als Mensch ist es nicht wert, geliebt zu werden. Liebe ist für ihn ein verwirrendes Gefühl. (Vielleicht schafft es Maxine ja noch, ihm bei der Entwirrung dieses Gefühls zu helfen – oder wird sie ihn gar noch mehr verwirren???)

Wie gehst du mit Kritik um? 
Grundsätzlich ist mir bewusst, dass ich mich in dem Moment, in dem ich eine meiner Geschichten der Öffentlichkeit zu lesen gebe, mit Kritik rechnen muss. Ich muss es akzeptieren, dass es auch Meinungen gibt, die negativ sind. Ich kann und will nicht jedem gefallen.
In der Zusammenarbeit mit meinen Testleserinnen und meinem Lektor schätze ich konstruktive Kritik, weil sie mich weiterbringt. Wenn ich bzw. meine Arbeit kritisiert werden, weil das, was ich geschrieben habe, nicht den Vorstellungen der Person entspricht, die sich darüber ausgelassen hat – nun, das tut im ersten Moment natürlich weh. Aber eine liebe Freundin hat so schön gesagt: „Wo Licht ist, wird immer Schatten sein. Lass dich nicht beirren - ich glaub an dich.“ Bei solchen Freunden, die ein so unterstützen, haut einen doch so schnell nichts um, oder?!

So und zum Schluss noch eine Frage. Wann werden wir wieder etwas neues von dir hören? 
Dank dem Klarant-Verlag und dem Zuspruch, den ich im Moment habe, sollte das sogar noch dieses Jahr passieren. Ich hoffe, die Muse küsst mich weiterhin so innig – dann sollte der Neuveröffentlichung nichts im Wege stehen.

Vielen Dank liebe Lea, dass du dir die Zeit genommen hast mit mir über dein Buch zu plaudern. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Glück. Es ist immer schön zu sehen, wenn die Mühe eines Autors anerkannt wird und die Leser mehr möchten. 
Komm gut nach Hause und vielleicht sehen wir uns ja mit deinem nächsten Buch wieder. 

Ihr Lieben da draußen. Ich hoffe, dass euch das Interview gefallen hat. Vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt und mehr über Lea Petersen erfahren wolltet.

Hier habe ich noch ein paar Links, ich euch bestimmt interessieren.
Facebook Autoren Seite 
Lea Petersen Homepage
Link zum Buch - Amazon
Link zum Buch - Thalia
Klarant Verlag

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.
Bis bald

Eure Beate

Kommentare

  1. Das ist ein wirklich klasse Interview......tollte Fragen, super aufgebaut mit Kaffee und Sahnetorte....dazu die Antworten = perfekt ♥

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