Heute darf ich Sandra Henke, eine sehr erfolgreiche Autorin, bei mir
begrüßen.
Hallo Sandra,
erst einmal herzlich willkommen auf meiner virtuellen Couch. Mach es Dir
bequem und wenn es Dir nichts ausmacht, lassen wir unsere Leser nicht lange
warten und beginnen gleich mit unserem Gespräch.
Sehr gerne! Herzlichen Dank für die Einladung.
Was mich persönlich immer besonders interessiert ist, was hat Dich bewogen
Autorin zu werden?
Ich bin in den Beruf hineingerutscht. Es war nie so, dass ich von heute auf
morgen beschlossen habe, ab sofort als Schriftstellerin zu arbeiten oder diesen
Traum zu verfolgen. Es war ein schleichender Prozess. Erst schrieb ich nur für
mich. Dann legte man mir nahe, meine Texte doch mal anzubieten, worauf ich
einige Kinderbücher, Kindergeschichten und Sachgeschichten in bekannten Kinder
& Familienmagazinen veröffentlichen konnte. Diese ersten Erfolge machten
Lust auf mehr. Irgendwann versuchte ich mich an meinem ersten Roman – und ich
merkte, dass ich meine Leidenschaft entdeckt hatte. Zurzeit kann ich mir keinen
anderen Beruf vorstellen. Autorin, das bin ich. Ich habe mein berufliches
Zuhause gefunden.
Gab es in der Deiner Kindheit schon die ersten Versuche oder hattest Du
Deine ersten Schreibversuche erst viel später?
Als Kind schrieb ich, wieso auch immer, einige Gedichte, die im Grunde ganz
fürchterlich waren, aber meine Eltern fanden sie toll. Ich malte und verfasste
ein Bilderbuch. Später entwickelte und fertigte ich Gesellschaftsspiele an und
versuchte ich mich an Kurzgeschichte. Zu keiner Zeit dachte ich daran, zu
veröffentlichen. Mir machte es einfach nur Freude, kreativ zu sein.
Du schreibst ja in verschiedenen Genre. In welchem Genre fühlst Du Dich am
wohlsten?
Mir gefällt die Abwechslung. Das Genre „erotischer Liebesroman“ ist
variantenreicher als man denkt. Es geht ja nicht nur um Sex, sondern man muss
sich ebenso bemühen, den Leser mit der Handlung zu fesseln und ihm die Figuren
so nah zu bringen, dass er auf der letzten Seite traurig ist, weil er gerne
mehr Zeit mit ihnen verbringen würde. Als Erotikautor kann man sich in den
verschiedensten Subgenres austoben. Z.B. schreibe ich erotische paranormale
Liebesromane für den Ubooks/U-Line Verlag, soft SM Romane für den Heyne Verlag
und erotic supsense für den Mira Verlag – drei unterschiedliche Ansätze und
doch haben sie dieselbe Basis „Erotik & Liebe“.
In der Bastei Lübbe Akademie leitest Du Seminare für erotische Geschichten. Dies nimmt
wahrscheinlich sehr viel Zeit in Anspruch. Wie bekommt man das alles unter
einen Hut, wenn man selbst noch Bücher schreibt?
Ich arbeite sehr viel. ;) Viele haben eine völlig falsche Vorstellung vom
Beruf des Autors. Die meisten von uns stehen nicht erst um 12 Uhr auf, trinken
in Ruhe Kaffee, warten auf den Musenkuss,
schreiben eine Seite und machen dann ein Nickerchen. Wenn man davon
leben möchte, muss man diszipliniert sein, feste Schreibzeiten einplanen, auch
mal an Wochenenden oder Feiertagen arbeiten und Freunden, die unter der Woche
Frühstücken gehen wollen, weil „man ja eh zuhause sei“, absagen, denn der Job
hat Vorrang.
Was ging in Dir vor, als Du Dein erstes gedrucktes Buch
in den Händen hieltst?
Es war grandios! Man hält das Buch in den Händen, liest seinen Namen auf
dem Cover und kann es trotzdem nicht glauben.
Wie lange hat es eigentlich gedauert bis Du einen Verlag
gefunden hast, der Dir die Chance gab und Dein Manuskript gedruckt hat oder wurdest
Du vielleicht von einem Verlag gefunden?
Ich habe ja nicht sofort für die Großen unter den Verlagen geschrieben,
sondern mich hochgearbeitet. Anfänglich habe ich für Kleinverlage geschrieben
und bin ihnen sehr dankbar, dass sie mir eine Chance gaben, Erfahrungen zu
sammeln und mir erste Lorbeeren zu verdienen. Das motivierte, weiterzumachen.
Als Coppenrath und Carl Ueberreuter, die ersten Großverlage, für die ich
schrieb, meine Kinderbücher herausgaben, war das ein großartiger Moment. Ach
Halt, es erschienen auch drei Fürstenromane im Bastei Lübbe Verlage, aber ich
erinnere mich nicht mehr, ob das vor oder parallel dazu war. Schnell merkte ich
jedoch, dass das Genre „Heftroman“ nichts für mich ist.
Hast Du ein gewisses Mitspracherecht,
was das Cover des Buches betrifft? Für viele Leser spielt das Cover ja eine
große Rolle.
Mal mehr, mal weniger. Bei Ubooks/U-Line habe ich
den Luxus, großen Einfluss auf das Cover, das extra von Agnieszka Szuba für
mich angefertigt wird, zu nehmen. Bei allen anderen Verlagen erhalte ich einen
oder mehrere Covervorschläge. Natürlich kann ich Veto einlegen, wenn mir eins
absolut nicht gefällt, aber als Autor muss man auch kompromissbereit sein.
Gibt es einen bestimmten Rhythmus oder
Zeitplan wie Du arbeitest oder schreibst Du einfach drauf los wenn Dich die
Muse packt?
Wenn man beruflich schreibt, muss man
sich selbst in den Hintern treten können und täglich schreiben. Die Lust kommt
manchmal auch erst mit dem Schreiben. Ich persönlich arbeite vormittags und
nachmittags. Abends eher selten, weil ich dann nachts nicht abschalten kann und
schlecht schlafe. Eigentlich arbeite ich nur wochentags, aber manchmal muss
oder möchte ich auch am Wochenende ran. Als Autor schreibt man ja nicht nur
Manuskripte, sondern man beantwortet auch Interviews ;), treibt sich in
sozialen Netzwerken herum (die Ablenkung Nr. 1), kümmert sich um Steuerkram und
und und.
Findet die Geschichte eines neuen Buch
Dich oder suchst Du selbst nach einer neuen Idee für ein Buch?
Das ist unterschiedlich. Beides kann
passieren. Manchmal wird es Zeit, dass ich ein neues Exposé schreibe und dann gehe ich bewusst auf die Suche nach
einem Thema. Manchmal höre oder sehe ich etwas, das mich spontan inspiriert.
Wenn Du ein Buch auf die Bestsellerliste
setzen dürftest. Welches würdest Du wählen?
Da fällt mir spontan keins ein und ich möchte auch
nicht so kühn sein, einen meiner Titel zu nennen.
Hast Du Dir für dieses Jahr schon
gewisse Ziele gesetzt? Arbeitest Du vielleicht schon an einem nächsten
Buch?
Nach dem Manuskript ist vor dem Manuskript. Ich arbeite immer an etwas. In
der Buchbranche denkt man in Jahren. Meine Verträge für 2013 stehen schon
länger fest. Ich weiß daher ganz genau, was auf mich zukommt. Verraten werde
ich allerdings nichts. ;)
Welches Buch liegt denn derzeit bei Dir auf dem Nachttisch?
“Aaron“, der zweite Blutengelband von Kim Landers.
Ich bedanke mich ganz lieb bei Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir
Rede und Antwort zu stehen. Es hat mich gefreut, Dich als Gast auf meiner
virtuellen Couch begrüßen zu dürfen.
Ich wünsche Dir für Deine Zukunft noch ganz viele Fantasien, die Du mit uns
teilen möchtest.
ICH danke DIR! :)
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