Hallo Ihr Lieben,
heute hab ich ein Interview für Euch der Extraklasse. Dieses
Gespräch hatte ich Anfang dieser Woche telefonisch geführt und hatte
zugegebenermaßen sehr viel Spaß dabei.

Hallo liebe Jules,
es freut mich sehr, dass Du Dich zu einem Interview bereit
erklärt hast, da auch ich persönlich schone einige Boys Love Romane gelesen
habe und ich sehr neugierig auf die entsprechenden Autoren bin. Ich würde
sagen, nimm doch einfach Platz, am besten auf Deiner Couch und lass uns doch
direkt beginnen.
Wann hast Du denn mit dem Schreiben begonnen?
Ich hab mit 15 Jahren angefangen zu schreiben, dabei ging es
hauptsächlich immer um meine große Liebe, dazwischen kamen den dann auch mal
prominente Leute dazu.
2006 bin ich dann dem Harry Potter Fieber verfallen und
hatte mich bei FanFiktion.de
angemeldet. Auf dieser Webseite kann man seiner Fantasie freien Lauf
lassen und Harry Potter wurde in meinen Geschichten homosexuell dargestellt.
Irgendwann sagte mir dann meine Familie, wieso ich immer nur
Bücher kopiere und so hab ich dann 2008 mit einem eigenen Buch begonnen und
dies wurde dann 2011 beim Himmelstürmer Verlag veröffentlicht.
Wieso schreibst Du
eigentlich homosexuelle Bücher?
Oh, das ist eine gute Frage. Ich hab dadurch, dass Harry
Potter in meinen Geschichten immer homosexuell war, die Liebe zum Boys Love
Genre entdeckt.
Welches Gefühl war es,
als es dann soweit war, endlich ein Buch in der Hand zu halten?
Es war ein sehr emotionaler Moment für mich. Endlich ein
Buch mit meinem Namen und meiner ISBN
Nummer. So etwas kann man gar nicht beschreiben.
Mein Traum war es immer eine ISBN Nummer zu haben, so etwas
macht das Ganze eben offiziell.
Meine Stiefmutter hat einmal gesagt, das, egal was passiert,
ob ich nun erfolgreich als Autorin werde oder nicht, ich bin ab sofort im
deutschen Literaturverzeichnis verankert. Dieser Satz hat mich bis heute
begleitet.
Wie bist Du denn eigentlich
beim Himmelstürmer Verlag gelandet?
Oh, ich hatte damals einen anderen Verlag, der aber pleite
gegangen ist und hab dann darauf hin Bewerbungen geschrieben und mein Exposé an
verschiedene Verlage geschickt.

Wie hieß denn Dein
erster Roman?
Gegen Vaters Wille und
es hat mich wahnsinnig stolz gemacht, dass dieses Buch veröffentlicht wurde.
In Deinem Roman „Byebye Mauerblümchen“ geht es ja um einen jungen Mann, der nie etwas Böses angestellt
hat. Er hat während seiner Schulzeit nicht geschwänzt, nie geraucht und hat dann beschlossen sich
auf seine Jungfräulichkeit zu konzentrieren.
Ja genau, wobei die Recherche sehr witzig war. Jake
probierte ja das erste Mal Kondome aus.
Ich hatte mir dann im Internet mal eine Gebrauchsanweisung
für Kondome durchgelesen, da ich ja bedenken musste, dass jemand wie Jake, der
sehr naiv ist und sich damit nicht auskennt, bestimmt die Anweisung liest.

Die ersten Kapitel von „Bye, bye Mauerblümchen“ zu schreiben
hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Jake macht seine erste Intimrasur, probiert
Kondome aus und kauft sich neue Kleider. Aus dem alten Jake entstand ein ganz
neuer Jake, das war für mich persönlich sehr spannend.
Das ganze Buch über musste ich selbst schmunzeln über die
Dinge, die Jake plötzlich kennenlernt und ausprobiert. Es hat mir unheimlich
viel Freude gemacht dieses Buch zu schreiben.
Du hast Dich ja jetzt
in ein ganz anderes Genre vorgewagt. Mit „Noctem Guards“ bist ja eher im Fantasybereich angekommen. Hattest Du während Du angefangen
hast, das Buch zu schreiben, Dir Gedanken gemacht, ob vielleicht doch einer der
Protagonisten schwul werden könnte?
Da ich den ersten Teil
ja schon gelesen habe und auch schon andere Bücher von Dir, bekam ich am Anfang
das Gefühl, das der Hauptprotagonist in die homosexuelle Schublade gesteckt
wird. Stimmt das denn so?
Ich möchte ja nicht zu viel verraten, aber mir schwirrte
schon im Kopf herum, dass mein Hauptprotagonist vielleicht bi sein könnte. Da
er aber ein sehr großes Ego hat und sich nicht gerne „unterwirft“, bin ich mir
in dieser Sache noch nicht sicher.
Ich hätte ihn gerne
hetero :)
Bei mir ist es so, dass ich gar nicht anders kann. Es kommen
immer homosexuelle Bücher dabei heraus.
Deshalb ist auch eine große Herausforderung für mich
Ist es denn nicht
schwer, als Frau in diesem Genre ernst genommen zu werden. Im Grunde ist es
doch immer einfacher, sich einen männlichen Pseudonymnamen auszudenken und
unter diesem Namen zu veröffentlichen?
Ich schreibe ja unter meinem Namen, eben als J. Dankert,
habe aber auch gleichzeitig einen Pseudonym namens Daniel Herne, mit dem ich
aber eher Hardcorebücher schreibe.
Machst Du das
Schreiben Deiner Bücher nebenberuflich? Du hast ja zwei Kinder und einen Mann,
von daher bietet sich das ja auch bei vielen Autorinnen an.
Ja, ich mach das Schreiben schon nebenberuflich, bin aber
derzeit auch in der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin. Ich
arbeite in einem Kindergarten. Zwei Tage in der Woche habe ich Schule und an
den restlichen Tagen bin ich im Kindergarten tätig. Ich bin also zurzeit „Erzieherhelferin“ und nebenbei drück ich
dann noch die Schulbank.
Eigentlich bin ich ja
staatlich anerkannte Altenpflegerin, kann diesen Job aus verschieden Gründen
nicht mehr ausüben und dann kamen auch ja noch meine beiden Söhne zur Welt.
Anfang des Jahres
wurde ich dann gefragt, ob ich denn nicht Lust hätte als Erzieherhelferin in
einer Kita zu arbeiten. Und hab dann zugesagt und es eigentlich bis heute nicht
bereut.
Ich bin jetzt bis 2015 noch in der Ausbildung und dann
hoffentlich staatlich anerkannte Erzieherin.
Wie vereinbarst Du das
Ganze dann noch mit dem Schreiben Deiner Bücher? Ich stell mir das sehr
stressig vor.
Nein, ist es eigentlich gar nicht. Ich schreibe überwiegend
abends, wenn die Kinder versorgt sind.
Ich zieh mir dann meine Kopfhörer auf, Musik an und dann
geht es los :)
Momentan, das hört sich jetzt vielleicht ein wenig
abgefahren an, schreib ich im Gegensatz zu anderen Autoren, meine Ideen zu
meinem Roman per SMS an meine Freundin, so quasi in der S-Bahn, wenn ich auf
dem Weg zur Arbeit bin oder während der Schule.
Man muss es sich dann so vorstellen, meine Freundin tippt
sie dann meistens für mich ab und schickt
sie mir dann abends zu, mehr oder weniger als Rohfassung. So baut sich das dann
langsam auf und am Ende muss dann eben das Ganze zu einer Geschichte
zusammengefasst werden. Da ich leider nicht im Besitz eines iPad`s bin, geht das eben über SMS an meine
Freundin.
Ist eigentlich auch gar nicht schlimm, teilweise bekommt sie
dann über den Tag oder die halbe Stunde in der S-Bahn 15 SMS gesendet.
Ist eben auch mal eine ganze andere Art ein Buch zu
schreiben.
Handelt es sich dabei
um das derzeitige Fantasybuch an dem Du arbeitest?
Nein, dieser Roman findet doch tatsächlich am Rechner statt,
immer mal wieder ein paar Seiten.
Ich arbeite zeitgleich an einem homosexuellen Roman, der
über SMS geschrieben wird.
Das hört sich für mich
sehr stressig an, das alles miteinander zu verbinden. Wie schaffst Du das denn?
Ich hatte versucht, mit dem Schreiben kürzer zu treten, hab
aber schnell gemerkt, dass es nicht funktioniert. Für mich ist das Schreiben eher ein Ventil zum Abschalten. Es ist ein
guter Ausgleich für mich.
Ich habe um die sieben angefangenen Romane zur Zeit, an
denen ich bei drei davon intensiv arbeite und die anderen warten dann darauf,
irgendwann zu Ende geschrieben zu werden.
Die meisten davon laufen auch unter meinem Namen.
Wie machst Du das mit
Deinem Pseudonym Daniel Herne?
Daniel hab ich jetzt einen eigenen Facebook Account
angelegt. Dort teilt er dann der Leserwelt mit, wie weit er mit seinem neusten
Buch ist.
Ohha, dann könnte man
Dich unter die Kategorie „gespaltene Persönlichkeit“ einordnen ;) So in der
Art, “Heute lass ich dann mal meinen Daniel raushängen“.
Daniel ist ja auch schwul, also im Grunde meine „schwule
Seite“.
Daniel ist auch, so
würde ich es mal nennen, Deine etwas „härtere Seite, zumindest hab ich das in
Deinem Buch mit Alex Seinfriend „Sexexperimente“ herausgelesen.
Ja, man kann es schon so ausdrücken, dass es eher
pornographischer Natur ist, eben sehr Hardcore.
Also, könnte ich
eigentlich auch mal Daniel interviewen? Ich hab gerade Kopfkino, da ich mir das
Interview sehr, sehr interessant vorstelle.
Bevor Du aber Daniel interviewst, lass ihn erst seinen Roman
fertigschreiben, an dem er gerade arbeitet.
Derzeit lebt er auch in einer Männer WG und möchte unbedingt
auch etwas Eigenes schreiben und nicht nur am Hosenzipfel von Alex Seinfriend
hängen.
Da ist es wieder, Dein
„Zweites Gesicht“.
(Lacht) Ja, ich wollte unbedingt, dass Daniel eine eigene
Lebensgeschichte hat.
Hast Du denn einen
Lieblingsautor?
Ja klar. Florian Höltgen heißt der Gute. Er schreibt auch
wunderbare homosexuelle Romane. Ich kann ihn nur jedem empfehlen, der auf
Gayromane steht.
Diesen Namen wird ich
mir auf jeden Fall merken und mich gleich Mal nach einem Buch von ihm
umschauen.
So liebe Jules, das war es dann auch schon. Ich danke Dir
rechtherzlich, dass Du mir und meinen Lesern ein wenig Einblick in Dein Leben
ermöglicht hast.
Ich wünsche Dir als Autorin und angehende Erzieherin alles
Gute.
Es hat mir auch wahnsinnig viel Spaß gemacht. Mein
erstes Interview, das ist schon super aufregend. Danke, dass du es mir
geschenkt hast, Beate!
Es war mir ein Vergnügen mit Dir zu reden und zu lachen. Ich habe zu danken :)
Wer noch mehr über Jules Dankert oder ihre Büchererfahren möchte, da empfehle ich Euch folgende Seiten:
Schönes Interwiew :)
AntwortenLöschenLG Lisa
Na, da sind wir ja mal gespannt! :-)
AntwortenLöschenInteressant!
"BULL" Berlin