[Blogtour] "Ein totes Leben" Blogtour von Dominik Seiberth - Aufklärungsrate, Belastung der Ermittler


In den letzten Tagen habt ihr schon einiges über den Thriller "Ein totes Leben" erfahren. Gestern gab es ein ganz tolles Interview bei Danni und ich werde heute über ein Thema schreiben, dass mehr oder minder mit den Ermittlern zu tun hat und euch auch über die Aufklärungsrate von Kindesentführungen berichten.

Also ich bin mal wirklich ganz ehrlich. Das Thema, mit dem sich Dominik Seiberth befasst hat ist schon ein wenig belastend. Ganz besonders als Mutter hat man mit dieser Geschichte schwer zu kämpfen.

Wenn ich mir die Statistik anschaue, ist es erschreckend, in vielen Fällen ein Verwandter in eine Entführung verstrickt ist. Oftmals, und das ist ganz schrecklich, werden die entführten Kinder nicht lebendig gefunden. Ich frage mich, was jemanden dazu treibt, solche eine Tat zu begehen?

Schätzungsweise acht Millionen Kinder werden nach Angaben der Internet-Suchplattform „Centre for Missing and Exploited Children” weltweit jedes Jahr als vermisst gemeldet.

Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) waren es allein in Deutschland am 1. Oktober 536 Kinder bis 13 Jahre. Ihre Schicksale sind sehr unterschiedlich.
Doch weltweit gibt es immer wieder Fälle von Rückkehrern - auch noch nach langer Zeit.

Bis zu 50.000 Anzeigen für vermisste Kinder gehen jedes Jahr bei der Polizei in Deutschland ein. Den größten Teil machen dabei sogenannte "Ausreißer" aus: vermisste Kinder und Jugendliche, die "freiwillig" die Familie und ihre eigenes Umfeld verlassen haben. Diese Kinder werden meist rasch wieder aufgefunden.

Aktuell werden jedoch immer noch über 120.000 Kinder und Jugendliche vermisst -  ein überraschend hohe Zahl! Denn über vermisste Kinder, die auch vermisst bleiben, wird kaum gesprochen.

Das Schicksal von Natascha Kampusch, der nach acht Jahren in Gefangenschaft die Flucht gelang, holen das Thema wieder ins allgemeine Bewusstsein.
Dabei ist Natscha Kampusch so etwas wie ein Einzelfall: Die meisten Kinder werden nicht wieder gefunden.

Eine erschreckende Statistik belegt sogar: Mehr als 76 Prozent, also weit über die Hälfte aller entführten Kinder, bleiben nicht nur verschwunden, sondern werden auch innerhalb der ersten drei Stunden nach ihrer Entführung ermordet.  

Und es gibt noch eine tolle Nachricht: 
Mai 2010: Zwei im Jemen entführte Mädchen aus Sachsen kehren in ihre Heimat zurück.
Anna und Lydia waren knapp ein Jahr zuvor im Alter von drei und fünf Jahren mit ihrem jüngeren Bruder, ihren Eltern und vier weiteren Ausländern verschleppt worden. Alle Erwachsenen arbeiteten für ein staatliches Krankenhaus. Eine Spezialeinheit befreite die Mädchen, die sich Fatima und Sarah nannten und nur Arabisch miteinander sprachen. Von Eltern und Bruder fehlt nach wie vor jede Spur. Drei Erwachsene aus der Gruppe waren bereits kurz nach der Entführung erschossen aufgefunden worden.

Derzeit gibt es wieder einen aktuellen Fall in den Medien, bei der die Polizei jetzt auch von einer Kindesentführung ausgeht. Die fünfjährige Inga ist nicht mehr aus dem Wald zurückgekehrt, wie alle anderen Kinder, die Feuerholz holen waren.
Straftat immer wahrscheinlicher
Im Fall der seit fünf Tagen vermissten Inga geht die Polizei inzwischen von einer Straftat aus. Die Ermittler leiteten nach eigenen Angaben ein Verfahren wegen Entziehung Minderjähriger ein. Mit anderen Worten: Die Beamten gehen inzwischen davon aus, dass das kleine Mädchen entführt wurde.
Die Suche in einem Waldgebiet bei Stendal wurde vorerst eingestellt. Stattdessen werden die Ermittlungen der Kriminalpolizei intensiviert. Die 30-köpfige Ermittlungsgruppe 'Wald' gehe allen Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Die fünfjährige Inga war am Samstagabend im Stendaler Ortsteil Wilhelmshof verschwunden. Hunderte Helfer hatten daraufhin Tag und Nacht in einem 3.500 Hektar großen Wald nach ihr gesucht.

                                                                                                                                       (Quelle: Bild.de)

Für Eltern ist diese Zeit des Bangens eine schwere psychische Belastung. Sie wanken tagtäglich zwischen Hoffen und Verzweifeln. Erste Anlaufstelle ist für sie die Polizei - und später auch Organisationen wie die "Elterninitiative vermisste Kinder´" oder der Weisse Ring.

Aber auch die Belastung Seitens der Ermittler darf nicht vergessen werden.
Neuere Untersuchungen bei Polizei und Feuerwehr beispielsweise, die in Suizidunfälle verwickelt waren, zeigten bei 15 % der Betroffenen Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das kann bis zur Berufsunfähigkeit führen.
Posttraumatische Belastungsstörungen sind kein abstraktes Thema der Psychiatrie. Sie sind es nicht und waren es noch nie, auch wenn man sich um die Opfer bisher kaum gekümmert hat. Inzwischen diskutiert man grundsätzlich, inwieweit belastete Berufsgruppen wie Polizei, Feuerwehr, Sanitäter, im Sinne einer Primärprävention geschult werden können.

Im Falle des Ermittlers aus "Ein totes Leben" Jonathan Weitzäcker, fiel dieser in starke Depressionen, da durch ein nicht gelöster Fall, dem  Alkohol verfiel und seinen Job fast verloren hat. Psychologische Behandlungen haben im geholfen seinen Job wieder zu bekommen. Schlimm nur, dass genau nach kurzer Zeit wieder ein Kind verschwindet. 
Wie kann ein Polizist so eine Belastung nur aushalten. 

Lest das Buch, schaut hinter die Kulissen und hofft genau wie ich es getan habe, dass der verschwundene Junge wieder gefunden wird. 

Und nun zu etwas Schönen. Das Gewinnspiel!


Um das Print oder eines von zwei E-Books  zu gewinnen, müsst ihr nur auf den teilnehmenden Blogs kommentieren. Manchmal auch eine Frage beantworten.

Bei mir müsst ihr eine Frage beantworten: 

Wie heißt das Mädchen, dass der derzeit verschwunden ist?

 Bitte hinterlasst einen Kommentar und schon seid ihr im Lostopf.
Hier habt Zeit bis zum 12.05.2015 um 18 Uhr, am folgenden Tag wird ausgelost.

Des weiteren ist hier eine Teilnahme nur mit eurer Emailadresse möglich die ihr mit in die Kommentare postet!

Nun, wünsche ich euch viel Glück und schaut morgen mal bei Barbara vorbei. Sie berichtet euch über das Thema "Depression".

Eure Beate

Teilnahmebedingungen:
Teilnahme ab 18 Jahren.
Keine Barauszahlung des Gewinns.
Kein Ersatz beim Verlust auf dem Postweg.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Persönliche Daten werden nur für das Gewinnspiel verwendet.
Gewinn nur möglich mit Postanschrift in Deutschland.
Gewinner werden per Mail benachrichtigt.

Kommentare

  1. Hallo und guten Tag,

    schon erschrecken dieser Bericht heute zur Blogtour!!!

    Das Mädchen heißt Inga.

    LG..Karin..

    PS. Persönliche Daten gerne, aber per PN.O.K. und Danke..

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  2. Hallo,
    Inga ist verschwunden.
    Ich wünsche noch einen schönen Samstag.
    daniela.schiebeck@t-online.de

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  3. das verschwundene Mädchen heißt Inga.

    Gern möchte ich eine signierte Ausgabe ergattern :)

    Lieben Gruß, Lenchen

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  4. Sehr sehr bewegend dieser Beitrag von dir liebe Beate.

    Ich möchte nicht in den Lostopf =)

    LG Sheena aka Verena

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  5. Hallo,

    das vermisste Mädchen heißt Inga.

    Sehr erschreckend die Hohe Zahl der vermissten Kinder.

    LG
    SaBine
    (kupfer-sabine@t-online.de)

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