[Blogtour] Blogtour "Verbotenes Verlangen" von Annabelle Benn - Autoreninterview


Hallo ihr Lieben,

heute macht die Blogtour zu "Verbotenes Verlangen" von Annabelle Benn bei mir den letzten Stopp. Ich hoffe, dass euch das Buch schon richtig neugierig gemacht hat.
Bisher habt ihr eine ausführliche Buchvorstellung und die Vorstellung der einzelnen Charaktere beschrieben bekommen.
Ich werde euch heute mit einem tollen Interview, dass ich mit Annabelle Benn führen durfte, beehren.

Ich wünsche euch viel Vergnügen.

Interview 

Hallo liebe Anna,  Hallo liebe Beate!

ich freue mich, dass ich mit dir ein Interview machen darf. Ich hatte das Vergnügen dein Buch „Verbotenes Verlangen“ zu lesen und war restlos begeistert. 
Die Blogtour neigt sich dem Ende. Hat sie dir gefallen? 
Natürlich! Vielen herzlichen Dank! Ihr habt das ganz toll gemacht!


Wie bist du denn auf die Idee gekommen, diese Geschichte in Kambodscha spielen zu lassen?
Vor knapp eineinhalb Jahren habe ich Kambodscha bereist und die Eindrücke haben mich nicht mehr losgelassen. Kambodscha ist ein Ort, der einen wirklich spaltet. Es ist einerseits wunderschön, andererseits aber auch unbeschreiblich arm, hart und brutal. So etwas hatte ich noch nie erlebt.
Ich hatte Lust, ein Buch mal in einem ganz anderen, wenig bekannten, Land, also nicht in den USA oder Europa, spielen zu lassen. Ich selbst lese gerne Geschichten, bei denen ich nebenbei etwas über fremde Länder erfahre, und dachte, „Na, vielleicht geht es mehreren Lesern so.“
Außerdem war es schön, mich beim Schreiben wieder in das Land zu begeben und mich damit auszusöhnen. Das war vielleicht der auto-biographische Teil dabei 
Als die Geschichte in mir entstand, war mir sofort klar, dass sie in Phnom Penh spielen musste. Dort gibt es auf engem Raum viele Expats, die sich tatsächlich begegnen können. Das Land spiegelt Lucas‘ Zerrissenheit wieder.

Wie lange hast du denn für diese Handlung im Buch recherchiert oder hast du einfach frei von der Seele geschrieben. 
Ich hatte während und nach meiner Reise schon recherchiert; im Verlauf des Schreibeprozesses, der fast zwei Monate gedauert hat, erneut und das die ganze Zeit über. Ich habe wirklich jede Straße und jeden Busfahrplan nachgeschaut, weil ich persönlich schlecht recherchierte Bücher nicht mag. Außerdem hat e smir gefallen, mich beim Schreiben nochmal richtig in die Stadt zu begeben.
Als ich mit dem Buch fertig war, wollte ich mich dringend erholen und habe bei Google „Spa“ eingegeben. Google hat meine Suche automatisch mit „Phnom Penh“ vervollständigt. Das fand ich lustig.

Es gibt ja sehr schöne Sehenswürdigkeiten dort und auch das Leben ist nicht wirklich einfach. 

Allegras Wunsch war es ja von Anfang an, dass sie nach der Schule das Land verlässt. 
Die Beziehung zwischen Lucas und Allegra, wie ist die entstanden?
Mich interessieren und faszinieren a „verbotene“ Liebschaften; aus welchen Gründen auch immer sie nun verboten sein mögen. Und mich interessieren Menschen, die sich nicht auf eine Beziehung einlassen können oder wollen. Tun sie es vielleicht doch? Warum? Warum nicht?
Allegra ist jung, unerfahren und einfach in bis über beide Ohren in Lucas verliebt. In dem Altern verwechseln ja viele leicht fantastischen Sex mit Liebe. Sie aber glaubt an die Liebe und an ihr Gefühl. Ich wollte, dass sie Recht hat.
Lucas ist ja beziehungsfähig, er will nur eine Auszeit davon, um den Schrecken seiner gescheiterten Ehe zu verdauen. Er merkt nach dem Erlebnis in dem Foltergefängnis, dass er auf Dauer nicht alleine glücklich und erfüllt leben kann, dass er in Wahrheit lieben will und dass ihm die wahre Liebe auch Kraft und Schutz geben kann.

Es gab ja diesen Altersunterschied, den Lucas nicht wirklich bemerkt hat. War diese Idee direkt schon in deinem Kopf?
Ja, diese Idee war von Anfang an in meinem Kopf, um die widrigen Umstände und die Fallhöhe zu erhöhen. Da er Lehrer ist, muss er ja älter sein als sie. Wenn er einfach nur in seinem Gap-Year unterrichtet hätte, hätte er seine Erfahrungen noch nicht machen können und hätte sich sehr einfach ohne lange zu überlegen auf Allegra einlassen können. Er hätte ja nichts zu verlieren gehabt.

Die Gewissensbisse und trotzdem die Sehnsucht haben Lucas und auch Allgra sehr leiden lassen. Wie kann man sich das vorstellen beim Schreiben? Hast du Stift und Papier, um dir die nächsten Geschehnisse zu notieren?
Ja, ich habe mir alles aufgemalt und immer wieder durchdacht. Zum Glück konnte ich mit einer lieben Person alles immer wieder besprechen.
Beim Schreiben habe ich immer wieder etwas verändert und gedacht: „Kann das wirklich so sein? Ist das glaubwürdig?“

Wie entstand dieses Buch? Es ist eine Mischung aus Erotik, Liebe und ein wenig für junge Erwachsene. War das von Anfang an so verankert?
Dass es für junge Erwachsene ist, war nicht so verankert. Es gehören durchaus auch Erwachsene jenseits der 30 zu den Lesern. Fest verankert war jedoch die Mischung aus Erotik und Liebe, wobei ich die Erotik ja sehr reduziert habe, um mehr Leser anzusprechen. Bis zu diesem Buch habe ich reine Erotik geschrieben.

Wie muss man sich bei dir den Alltag vorstellen. Bist du hauptberuflich Autorin oder hast du noch einen Brotjob?
Ich werde immer mehr zur hauptberuflichen Autorin, was mich sehr freut. Nebenbei arbeite ich noch als Kommunkationstrainerin, DaF-Lehrerin (Deutsch als Fremdsprache) und Korrektorin.

Welches Genre liest du denn? 
Am liebsten lese ich abwechselnd Spionage- und Politthriller, Reiseberichte und prickelnde erotische Liebesgeschichten.

In deinem Buch „Verbotenes Verlangen“ ging es auch heftig in der Vergangenheit von Lucas zu. Die Tatsache was seine Frau mit ihm gemacht hat, ist ja schon ein wenig BDSM. Warum ausgerechnet solch eine Folterung und Erniedrigung für einen Mann?
Lucas war in seiner Männlichkeit bedroht und musste das durch seinen „Frauenverschleiß“, um es mal so zu nennen, wieder gut machen.
Er sollte innerlich leiden, Zeit zum Heilen brauchen und danach umso stärker aufstehen können.
Ich wollte aber nicht, dass die Gründe für seine „Beziehungsabneigung“ in der Kindheit zu finden sind, da er sich sonst meiner Meinung nach nicht so schnell auf Allegra einlassen hätte können.
Ich wollte ihm einen Grund in der jüngeren Vergangenheit geben, der ihn dazu veranlasst, alles, was er sich aufgebaut hat, hinter sich zu lassen. Und ich wollte ihm etwas geben, das ihn wirklich beschämt, etwas, das er nicht leicht jemandem erzählt und etwas, das stark genug ist, um seinen Vater von ihm zu entfernen.. Indem er es Allegra erzählt, beweist er sein Vertrauen zu ihr und seinen Wunsch nach Nähe und Verbundenheit.
Da fiel mir das ein. Warum allerdings genau das – darauf hätte vielleicht Freud eine Antwort ;)

Planst du in der Zukunft noch solcher Bücher aus diesem Genre zu schreiben oder bist du schon dabei?
Ja, unbedingt! Ich schreibe zurzeit die Stiefgeschwister, eine Erotik-Reihe, zu Ende. Für mein darauf
folgendes Buchprojekt habe ich schon erste Skizzen. Gerne würde ich die Handlung wieder in einem relativ unbekannten Land ansiedeln, doch die nächsten beiden Bücher spielen in den USA, weil sie meiner Meinung nach am besten dort angesiedelt sind.

Hast du einen festen Zeitplan wenn du schreibst?
Ich nehme ihn mir immer wieder vor, aber meist kann ich ihn nicht einhalten. Ich bewundere die Autoren und Autorinnen, die dies so gut schaffen.

Woher nimmt man als Autorin solch eine Fantasie? Ich persönlich könnte es nicht und bin immer wieder fasziniert welche Geschichten es doch gibt. 
Das wenn ich wüsste! Irgendwann sind die einzelnen Ideen zu Geschichten geworden, die in den Laptop gewandert sind.

So, noch mal zurück zum Buch und zur Blogtour. Wird es nochmal zu einer Tour kommen? Ich würde mich sehr freuen und die Leser auch. Sie haben ja jetzt schon einiges über dich erfahren und sind neugierig geworden. 
Von mir aus natürlich sehr gerne! Es hat Spaß gemacht. Vielen Dank für Deine Zeit!

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und dich von mir ausquetschen zu lassen. 

So ihr Lieben, ich hoffe, dass euch dieses Interview und die Blogtour gefallen hat und wir uns bald wieder lesen.

Eure Beate




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