Ich wünsche allen Lesern meines Blogs einen wunderschönen Sonntagmorgen.
Hallo Nadine,
ich freue mich
sehr, Dich heute bei mir auf meiner Couch begrüßen zu dürfen.
Ich freue mich
ebenfalls, liebe Beate - deine Couch ist sehr bequem ;-)
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich
vor Deinem Buch „Jenseits des Windes“ noch kein Buch von Dir
gelesen hatte, was ich jetzt im Nachhinein bereut habe, denn nach dem Lesen von
„Lichtfänger 1“ bin ich völlig fasziniert
von Deinen Büchern.
Vielen Dank,
dabei hat meine Schreibkunst zu der Zeit noch in den Kinderschuhen gesteckt.
So, dann bin ich im Grunde schon bei meiner ersten
Frage angekommen.
Warst Du schon immer ein Fan des
Fantasy Genres?
Ja, ich habe seit der Grundschule fast immer nur Fantasy gelesen. Ich
weiß gar nicht mehr, mit welchem Buch ich da "hineingerutscht" bin,
aber es hat mich jedenfalls nie wieder losgelasssen ;-)
In Deinem Buch „Jenseits des Windes“
befindet sich eine wunderschöne gezeichnete Karte. War es
Deine Idee, solch eine Karte mit den Eroberungsgebieten in das Buch einzubauen
oder kam diese vom Verlag?
Die Karte
ist entstanden, lange bevor ich an einen Verlag gedacht habe - wie der ganze
Roman auch.
Ich habe
großen Spaß an allen künstlerischen Dingen, auch am Zeichnen und Entwerfen.
Zudem fällt es mir leichter, eine Geschichte zu konstruieren, wenn ich den
Schauplatz vor Augen habe. Ich denke, gerade in der High Fantasy, in der eigene
Welten eine große Rolle spielen, ist eine Karte unabdingbar.
Wie bist Du auf die Geschichte von Leroy gekommen?
Die Idee
zum Roman ist mir gekommen, als ich die Verfilmung von "Robin Hood"
mit Russel Crowe gesehen habe. Dort nimmt Robin Longstride den Namen von Robert
Loxley an, was zu zahlreichen Verstrickungen führt. So etwas wünschte ich mir
auch für meinen nächsten Roman - eine neue Identität, eine Verwechslung, eine
Flucht ... und alles, was daraus
resultiert. Zudem habe ich mich durch den Film inspirieren lassen, was epische
Schlachten angeht :-) So ist zuerst Kjoren in meinem Kopf entstanden, und
später erst Leroy. Ich habe die gesamte Handlung um diese eine Idee herum
gestrickt.
„Jenseits des Windes“ gehört in das High Fantasy Genre, während „Lichtfänger“ eher wieder in das Dark Fantasy Genre zu
gliedern ist.
In welchem dieser Genres fühlst Du Dich denn am
wohlsten?
Angefangen
habe ich mit High Fantasy, mein erster Roman "Feuersbrut" (der im
Oktober 2013 auch endlich erscheinen wird), gehörte in dieses Genre. Dark Fantasy
bzw. Romantic Fantasy ist - wenn ich ganz ehrlich sein soll - eine
Frustreaktion gewesen *lach*. Nachdem ich lange nach einem Verlag für meinen
Erstling gesucht und immer wieder
dieselben Absagen bekommen habe ("Sie schreiben wunderbar, aber das Thema
ist nicht zeitgemäß! Schreiben Sie doch mal in einem Genre, das sich gut
verkauft."), habe ich mir überlegt: "Weshalb nicht einmal mit paranormalen
Wesen und düsterer Romantik jonglieren?" Und was soll ich sagen - es hat
sich sehr gut angefühlt und ist mir leicht von der Hand gegangen! Was als
reiner Versuch startete, endete mit "Lichtfänger". Einen zweiten
Vorstoß in dieses Terrain habe ich mit meiner Geschichte "Tränen der
Ewigkeit" gewagt, die letztes Jahr bei Lyx erschienen ist. Da konnte ich
meine beiden "heimlichen" Vorlieben - Dark Romance und History - nach
Herzenslust miteinander kombinieren und mich austoben. Ich möchte nicht
ausschließen, dass ich irgendwann zum Wiederholungstäter werde.
Allerdings
vermischt mein nächster Roman "Fyn" (erscheint im August 2013) High
Fantasy mit Steampunk. Und DAS hat sich für mich bisher am besten angefühlt :-)
Woher holst Du Dir denn Deine Inspiration?
Das ist
ganz unterschiedlich. Bei "Jenseits des Windes" war es wie gesagt ein
Film, aber manchmal inspirieren mich auch Songtexte oder andere Romane. Manche
Ideen kommen auch wie aus dem Nichts. Meistens habe ich eine ganz grobe
Vorstellung, um die herum nach und nach in wochenlanger Arbeit eine komplette
Geschichte entsteht.
Demnächst startet auf Lovelybooks eine Leserunde mit
Deinem neuesten Werk.
Ist es aufregend für Dich, darüber zu lesen, was die
Leute von Deinem Buch halten?
Natürlich
ist es aufregend, aber ich gehe ein wenig mit gemischten Gefühlen daran. Wer
liest schon gerne negative Kommentare? ;-) Obwohl die natürlich dazu gehören,
um an sich arbeiten zu können.
Wie gehst Du denn mit Kritik um? Es gibt ja immer
Leser, die vieles nicht so sehen, wie Du es in Deinem Buch geschildert hast.
Ich nehme
Kritik nicht persönlich, auch versuche ich, nach den Gründen zu forschen, wenn
jemandem etwas nicht gefallen hat. Manchmal sind es Missverständnisse, die
aufgeklärt werden können, manchmal ist es reine Geschmackssache, was vollkommen
okay ist. Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Ich als Autor kann nur
versuchen, mein Bestes zu geben. Dass man es nie allen rechtmachen kann, ist
klar.
Kannst Du Dir vorstellen, ein Buch zu schreiben, das
in der Gegenwart spielt?
Vorstellen
kann ich es mir schon, aber bislang ist mir noch kein Thema eingefallen, das
mich so sehr gefesselt hätte, dass ich darüber schreiben möchte - was nicht
bedeutet, dass das immer so bleiben wird.
Momentan
fasziniert mich jedoch die Vergangenheit einfach noch zu sehr :-)
Hast Du schon mal mit dem Gedanken gespielt, in ein
anderes Genre zu wechseln?
Am ehesten
würde mich History reizen, aber - und da bin ich ganz ehrlich - ich schrecke
ein wenig vor der Recherche zurück. Ich hätte immer Angst, etwas falsch zu
machen. Deshalb kombiniere ich History gerne mit Fantasy, weil es mir mehr
Freiräume lässt. Mein Hang zur Geschichte merkt man bisher allen meinen Romanen
an. "Feuersbrut" spielt in einer mittelalterlichen Welt, "Tränen
der Ewigkeit" in Frankreich 1775, "Jenseits des Windes" etwa um
1800 (sofern man es mit unserer Zeit vergleichen würde), "Fyn" spielt
ca. 1890 und "Lichtfänger"
1899. Ich denke, man sieht schon recht deutlich, wo meine Vorlieben liegen :-)
Was ich
definitiv nie schreiben würde, ist humorvolle Frauenliteratur. Dazu habe ich
kein Talent.
Du darfst Dir ein Buch aussuchen, hineinspringen und
eine Woche darin verbringen. Welches Buch wäre das? Und warum?
Puh, das
ist keine einfache Frage. Die meisten Bücher haben eindeutig einen Nachteil -
es wäre mir dort zu gefährlich ;-) Aber am ehesten würde ich wohl in den Herrn
der Ringe springen wollen. Natürlich nur dort, wo man nicht zerfleischt wird.
;-) So ein netter All-inclusive Urlaub in Bruchtal klingt verlockend.
Lässt Du Deinen Mann in Dein
Manuskript hineinschauen oder darf er vielleicht auch Probelesen?
Nein. Er liest die Romane erst, wenn sie erschienen sind. Das hat einen einfachen Grund: Ich möchte ihm nichts unter die Nase halten, was in meinen Augen nicht perfekt ist. Ich bin schrecklich selbstkritisch und gerade aus dem Mund meines Liebsten könnte ich negative Kommentare nicht ertragen ;-)
Nein. Er liest die Romane erst, wenn sie erschienen sind. Das hat einen einfachen Grund: Ich möchte ihm nichts unter die Nase halten, was in meinen Augen nicht perfekt ist. Ich bin schrecklich selbstkritisch und gerade aus dem Mund meines Liebsten könnte ich negative Kommentare nicht ertragen ;-)
Beschreibe bitte für mich und
unsere Leser einen Tag in Deinem Leben, während Du an einem Buch schreibst.
Dadurch, dass ich im Schichtdienst arbeite, sind meine Tage recht
verschieden. Am liebsten schreibe ich, wenn ich Spätdienst habe. Ich stehe
morgens gegen acht Uhr auf, und gegen halb zehn setze ich mich für eine Stunde
an mein Manuskript. Mehr Zeit kann ich nicht erübrigen, weil der Haushalt sich
leider auch nicht von alleine macht ;-) Wenn ich abends gegen 21:30 Uhr von der
Arbeit heimkomme, setze ich mich meistens noch einmal ans Manuskript. Mein Mann
geht früher schlafen als ich (seine Arbeitszeiten sind leider vollkommen anders
als meine, er muss um 5 Uhr morgens schon raus). Manchmal schreibe ich dann
noch bis halb eins in der Nacht, da ich dann am meisten Ruhe habe. Wenn ich
Frühdienst habe, komme ich manchmal gar nicht zum Schreiben. Ein bisschen Zeit
mit meinem Mann möchte ich immerhin auch noch verbringen :-)
Gibt es Tage bei Dir, an denen Du
kein Buch in den Händen hältst?
Ja, die gibt es. Leider. Ich würde gerne viel mehr lesen, aber meist
beschränkt es sich auf die zwanzig Minuten Fahrtzeit mit dem Zug zur Arbeit.
Der Tag ist einfach immer zu kurz.
Wer ist Dein/e Lieblingsautor/in?
Robin Hobb. Ich bewundere ihre Weltenschaffung, die äußerst real und
authentisch wirkt. Das sind Geschichten, bei denen man vergessen kann, dass es
sich um Fantasy handelt und es die Charaktere gar nicht wirklich gibt.
Welches Buch hätte es in Deinen
Augen verdient, Bestseller zu werden?
Das lässt sich
wirklich schwer beantworten. Die meisten Bücher, die ich gelesen habe und denen
ich diesen Status zutrauen würde, hatten ihn meist schon inne :-)
Wie planst Du einen neuen
Roman? Wie viel Zeit beansprucht denn die Planung?
Zuerst steht
immer eine einsame Idee im Raum, etwas Grobes, noch nichts Greifbares. Dann
kreiere ich Stück für Stück eine Geschichte drumherum, indem ich mir Fragen
stelle, wie: "Was? Wann? Wozu? Wo?" Nach und nach kommen immer mehr
Details hinzu. Parallel dazu entwerfe ich die Charaktere und überlege mir, wer
diese Geschichte erleben könnte und weshalb. Manchmal geben Charaktere dem Ganzen
wieder eine neue Wendung, und nicht selten kommt es vor, dass ich während des
Schreibens noch verändere und anpasse. Die gesamte Planungsphase beansprucht
meist etwa zwei Monate. Erst, wenn alle Fragen beantwortet sind, schreibe ich
den ersten Satz.
Hast Du bestimmte Wünsche für Deine
Zukunft?
Was meine
Schreiberei angeht, so wünsche ich mir einfach nur weiterhin Spaß daran. Ich
möchte damit nicht reich werden, und vermutlich werde ich nie meinen Job dafür
kündigen. Wenn alles so weitergeht wie bisher, möchte ich mich nicht
beschweren.
Ansonsten
wünsche ich mir Kraft, Gesundheit, ein dickes Nervenkostüm und einfach mal mehr
Gelassenheit - das würde mir wirklich gut tun.
Wer ist Nadine? Beschreibe Dich mit
5 Wörter.
Ui, das ist
gemein. Wie beschreibt man sich selbst, ohne ein falsches Licht auf sich zu
werfen? Nun, ich versuche es.
1. gewissenhaft
2.
selbstkritisch
3. etwas zerstreut
4. humorvoll
5. ehrlich
Hast Du ein Hobby neben dem
Schreiben?
Es gibt viele
Dinge, die ich gerne tue, aber nichts, das ich so konsequent verfolge wie das
Schreiben. Ich verbringe gerne Zeit mit Freunden, ich bin gerne draußen, habe
aber auch nichts gegen einen faulen Tag auf der Couch. Nun, eine Sache
vielleicht noch: Ich bin generell gerne künstlerisch tätig. Beim Basteln oder
Grafiken am Computer kreieren kann ich auch schonmal die Zeit vergessen ...
Jetzt noch eine neugierige Frage von
mir.
„Shades of Grey“ ist das umstrittenste Buch des letzten Jahres. Hast Du selbst es gelesen? Wenn ja, wie hat es Dir gefallen?
„Shades of Grey“ ist das umstrittenste Buch des letzten Jahres. Hast Du selbst es gelesen? Wenn ja, wie hat es Dir gefallen?
Ich gebe zu:
Nein, ich habe es nicht gelesen. Ich habe im Buchladen einmal grob
drübergeblättert und festgestellt, dass es irgendwie nicht mein Ding ist.
Ich danke Dir herzlich, dass Du
Dir Zeit für mich genommen hast. Ich wünsche Dir noch ganz viel Fantasie
für Deine Bücher und das Du irgendwann mal mit einem Deiner Bücher ganz oben
auf der Bestsellerliste zu lesen bist.
Danke, das wäre
wirklich die Krönung - obwohl ich auch jetzt schon sehr zufrieden bin :-)
Wer noch mehr über Nadine erfahren möchte, klickt einfach hier:
bookshouse
oder einfach auf der Homepage von Nadine Kühnemann
Ich möchte mich gerne bei bookshouse bedanken, die mir dieses Interview ermöglicht haben und natürlich auch bei Nadine. Vielen lieben Dank!
Dankeschön! Da ich auf Lovelybooks an einer Leserunde mit der Autorin teilnehme war es natürlich sehr spannend für mich!
AntwortenLöschenGLG und einen schönen Wochenstart
Schönes neues Design! :-) Hab ich durch Zufall heute entdeckt.
AntwortenLöschenNur leider sind die unteren Fragen jetzt nicht mehr lesbar, weil sie dieselbe Farbe haben wie der Hintergund^^ Oder ist das nur bei mir so?
Lieben Gruß!
Nadine